Wunderwerk Insekt — bunte Jugendleiterfortbildung des Bezirksverbands für Gartenkultur und Landespflege Niederbayern in Essing.
Sechs Beine, dreiteiliger Körper, in den meisten Fällen vier Flügel. Das ist der Grundbauplan für ein Insekt. Aber was die Natur mit diesem Grundgerüst alles anstellt, da kann dem menschlichen Betrachter schon die Spucke wegbleiben, noch dazu, wenn man die Insektenvielfalt in so faszinierenden Bildern präsentiert bekommt wie die Teilnehmer der Jugendleiterfortbildung des Bezirksverbands für Gartenkultur und Landespflege Niederbayern, die vom Kelheimer Kreisverband organisiert wurde.
Aber auch die schönsten Bilder helfen nicht, wenn nicht jemand da ist, der einen gekonnt auf die Details hinweist, auf die es ankommt — und das schaffte der Naturfotograf Ralph Sturm im Gasthaus Sturm (kein verwandtschaftlicher Zusammenhang bekannt) in Randeck bei Essing mit großer Begeisterung: Ameisenlöwen, Wollschweber, Stechmücken, Aurorafalter (vom Wunder der vollkommenen Verwandlung), Libellen (Ingenieursmeisterleistung Libellen-“Flugzeug”), Hirsch- und Gelbrandkäfer, Taubenschwänzchen und vieles mehr erschienen auf der Leinwand. Eindringlich verwies Ralph Sturm aber auch darauf, wie umfassend der Mensch in seiner “Ordnungswut” seit Jahrzehnten diese Vielfalt in einem nie dagewesenen Maßstab zerstört und es höchste Zeit für uns ist, gegen diesen riesigen Verlust etwas zu unternehmen, von dem wir “nicht im geringsten wissen, welche Auswirkungen er auch auf uns hat”.
Was man im Kleinen dagegen unternehmen kann, zumindest im Hinblick auf das spätestens seit dem Volksbegehren hochaktuellen Thema “Wildbienen” zeigten nach dem Mittagessen (Altmühltaler Lamm-Bratwürstel und andere leckere Gerichte) in einem kleinen Workshop die beiden Biologinnen Christine Linhard (Jugendbeauftragte des Kreisverbands Kelheim) und Dr. Miriam Stock auf: was brauchen Wildbienen zum Leben (passende Nistplätze, geeignete
Pollenquellen, Baumaterial) und wie kann ich meinen Garten in dieser Hinsicht gestalten? Wie kann ich das Thema auch Kindern nahebringen? Um diese Fragen ging es … und danach ging es hoch hinauf, auf den Turm der Burgruine von Randeck nämlich. Ein letzter Rundblick über das Gebiet, in dem die Teilnehmer vormittags schon auf Exkursion gewesen waren und so auch live viele “Wunderwerke” an Insekten (und kalkliebenden Pflanzen) entdeckt hatten. Sogar der seltene Schmetterlingshaft ließ es sich, wie vormittags zur Begrüßung schon Harald Hillebrand, 2. Vorsitzender des Bezirksverbandes und Essings Bürgermeister Jörg Nowy, nicht nehmen, bei den Gästen aus ganz Niederbayern vorbeizuschauen.
Naturfotograf Ralph Sturm mit OGV-Jugendleiterinnen auf Insektensuche.